Good bye 2017!


    Draussen ächzen die Dächer von Lauenen unter der Last des Schnees, und es schneit weiter. Was für ein Unterschied zu den (beiden) letzten Weihnachtsferien, als bis zum Neujahrstag gewandert werden konnte! Meine Wandersaison fand dieses Jahr schon am 3. November auf dem Fluebrig ihr Ende. Seither wurden schon etliche Kilometer mit den Schneeschuhen abgespult. Gerne schaue ich kurz zurück…

    Der Blick zurück hilft immer auch Erlebtes einzuordnen. Zahlen alleine genügen dafür nicht. Ich war 2017 53x unterwegs, 2016 52x. 2016 wurden knapp 50’000Hm bewältigt, dieses Jahr auch. Aber die beiden Jahre konnten trotzdem nicht unterschiedlicher sein! 24 Touren habe ich 2017 beschrieben, von den anderen zeugen ein paar Fotos in diesem Beitrag.

    Im Februar und März fasste ich etwas mehr Mut mit den Schneeschuhen. Ich stieg in Regionen auf, die sonst für Tourenskifahrer reserviert sind. Meine traumatische Lawinenangst ist etwas gewichen, 2018 werde ich wohl wieder anfangen mit Fellen zu laufen.

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    Februar: Auf dem Wistätthorn mit Jan Lukas und Werner

    Mitte April fiel viel nochmals viel Schnee auf der Alpennordseite, am 30. April watete ich durch eine dicke Decke über den Dossen zur Rigi. Das Ausweichen in den Tessin (Bellinzona ist von Zürich nur noch 100 Zugminuten entfernt) erwies sich als willkommene Abhilfe. Im Mai entdeckte ich, wie abwechslungsreich das Laufen auf städtischem Gebiet sein kann. Der „grüne Marathon“ um Zürich war ein Highlight.

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    April: Foxtrail in Lugano mit Simone und Jan Lukas

    Im Juni wurde es hochalpin, der schneearme Winter ermöglichte sehr früh Touren in grossen Höhen. Das stimmte aber auch nachdenklich. Die fantastische Überschreitung des Doldenhorns über den verfirnten Galletgrat war streckenweise nur mit Hilfe von Eisschrauben möglich. Es blieb leider die einzige Tour mit Bergführer Pesche, denn der für den September geplante Nadelgrat fiel dem Dauerschlechtwetter zum Opfer. Das merkte auch mein Wanderblog: Die Anzahl gelesener Beiträge halbierte sich im Vergleich zum schönen August.

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    Mai: Auf dem Kunkelspass mit dem Fähnli

    Im Hochsommer erwischte ich mich dabei, wie ich gewissen Touren oder Varianten aufgrund potentiellen Steinschlags auswich. Ich bin ängstlicher geworden, was „nicht beeinflussbare Faktoren“ angeht. Trotzdem: Auch die Normalbegehung des Uri-Rotstocks mit Erhard war grossartig, es muss nicht immer der Nordgrat sein.

    Gänzlich „verpasst“ habe ich dafür den Traumoktober. Die Rundreise durch Japan war zwar eindrücklich und unvergesslich, trotzdem schielte ich immer mal wieder etwas neidisch auf die Hikr-Beiträge und Facebook-Einträge meiner Wanderfreude.

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    September: Oberbauenstock mit Rita, Kari und Walter
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    Oktober: Rigi-Traversierung mit Noëlle

    Ganz herzlich danke ich meinen Freunden, die mich immer wieder begleitet und die Touren bereichert haben. Insbesondere auch jenen, die ich auf Wanderungen oder über den Blog kennengelernt habe. Sie brachten nicht nur neue Ideen und gute Unterhaltung, sondern auch den wertvollen Austausch mit Menschen, die in „ganz anderen Welten“ leben. Gemeinsames Wandern schlägt Brücken und verbindet.

    In diese Richtung geht auch meine Projektplanung für 2018. Ich will entlegene Gebiete besser kennenlernen, die ich bisher nur punktuell besucht habe. Auf meinem Schreibtisch liegen unzählige Karten und Berichte ausgebreitet, die mir den Weg vom östlichsten (Piz Chavelatsch bei Müstair) zum westlichsten Schweizer Alpengipfel (Dent du Vélan bei St. Gingolph) weisen sollen. 2018 will ich mindestens bis ins Goms kommen, 14 Wandertage in vier Zeitfenstern sollten das ermöglichen. Dazwischen liegen der Piz Umbrail, der Piz Güglia, der Piz Platta, das Rheinwaldhorn, die Cristallina und das Blinnenhorn, um nur einige Gipfelhighlights zu nennen. Aber auch Trekkingtage gehören dazu, schliesslich will ich nicht nur Gipfel, sondern auch die Engadiner, die Averser, die Bewohner von Campo Blenio und die Gomser kennenlernen. Mitte Juni geht’s los, ich kann es kaum erwarten. Mitwanderer sind willkommen!

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    Dezember: Spuren, spuren, spuren… mit Chris zur Alp Wilesch

    Jetzt wünsche ich Euch allen ein paar ruhige Stunden über Silvester. Mein ganz spezieller Dankesgruss geht an alle, die aktiv zu meinem Blog beitragen, sei es mit Ideen, Korrekturen oder wertvollen Hinweisen. Dankbar bin ich auch meiner Familie, die mir den Freiraum zugesteht, den ich brauche, um meine Leidenschaft zu leben. Die Bergwelt macht mich glücklich, aber dieses Glücksgefühl basiert auch auf dem Wissen, dass ich nach getanem Werk zuhause wieder freudig erwartet werde. Was für ein Glück!

    Mit den besten Wünschen für ein erlebnisreiches und erfülltes Wanderjahr 2018,

    Edwin

    2 Kommentare

    1. Vielen Dank für die Beiträge und die Mühe die Du dir machst und das Teilen mit uns……. dank deinen Motivationsschüben plane ich für 2018 eine mehrtägige Wanderung durch den Jura, auch werde ich gerne das Wallis näher erkunden, obwohl es mir immer wieder schwer fällt, von Lauenen „weg zu planen“………..

    2. Lieber Edwin

      Ich hoffe, Ihr seid gut ins 2018 gestartet. Auf jeden Fall wünsche ich Dir alles Gute im neuen Jahr, privat und beruflich, in den Bergen wie im Flachland. Wie ich lese, hast Du Dir ein neues, spannendes Projekt ausgedacht – hierbei viel Erfolg! Übrigens, hat es schon geklappt mit den Tourenskiern in Lauenen?

      Beste Grüsse
      Gabriel

      PS: Ich war heute am Schimbrig.

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