Ein ruhiges 2022


    Liebe Blogabonnenten

    Schon wieder ein Jahresrückblick – wie die Zeit doch fliegt!

    Es war nicht mein bestes Jahr. Die geringe Anzahl (9) Blogbeiträge weist darauf hin, aber sagt nicht alles. Am Wetter lag es nicht, es war erneut ein Traumjahr für Wanderer. Aber die Gesundheit spielte mir einen Streich, der das zweite Quartal vermieste. Die Kraft – und damit eine Voraussetzung für den Genuss – war erst richtig zurück, als sich schon bald wieder der erste Schnee über die Felsen und Matten legte. Auch das Schreiben fiel mir nicht immer leicht – auch das musste ich als „kreative Pause“ einfach akzeptieren. Trotzdem gab es über 40 schöne Wandertage, wobei die beschriebene Bergwoche im Gotthardmassiv in jeder Hinsicht das Jahreshighlight war. Also – nicht klagen, sondern den Jahrgang als durchschnittlich einordnen. Für 2023 habe ich mir wieder sehr viel mehr vorgenommen. Es freut mich, wenn ihr mit dabei sein werdet.

    Die Skitourensaison fand vor allem im Saanenland statt. Auf dem Trütlisberg und am Rothorn wurde neue Routen erkundet. Oft hechelte ich hinter Jan Lukas her, der seinem Vater auf der Kurzstrecke schon lange den Meister zeigt. Im März war der wenige Schnee dann bis weit oben beinhart durchgefroren. Die Touren auf Schilt und Rossstock waren eher Eisrutschpartien als Wedelzauber, bald stellte ich die Ski in die Ecke.

    Powderdays
    Am Rosstock

    Nun nahm ich mir vor, die Alpenpanoramaroute Nr. 3 fortzusetzen, Zug-Luzern machte den Anfang an einem kalten Bise-Sonntag. Blau-gelbe Ballone an den entgegenkommenden Bikes mahnten, dass in Europa Krieg herrscht. Das bedrückte mich, ich schämte mich sogar etwas, dass ich so entspannt wanderte. Wenige Tage später genoss ich trotzdem die ersten Krokusse am Chasseral, dann lockte der Monte Generoso im Tessin.

    Begegnungen mit einer Botschaft

    Dann kam der Einschnitt. Ein Lymphstau drückte auf den Oberschenkelnerv, an Laufen war nicht mehr zu denken. Bis die Ursache gefunden wurde, dauerte es lange, schmerzhafte Wochen. Schliesslich half die moderne Medizin(-diagnostik) und nach drei Eingriffen und die Pfingsttage im Triemli-Spital kam alles wieder gut. Was für ein Glück, wie dankbar ich war! Ein erster Wandertest zur Leglerhütte verlief vielversprechend, ein kurzer Sprint auf den Pilatus bestätigte die Genesung und die Rückkehr des schmerzfreien Laufens. Noch fehlte die Kondition, aber dafür entdeckte ich auf kürzeren Touren Gäbi’s Bänkli im Kröntental. Ende gut, alles gut.

    Am Lauenensee
    Der Geltenschuss

    Der Sommer gehörte dann vorerst der Familie, das Wandern musste hinten an stehen. Erst Ende August konnte ich mich an die Fortsetzung der West-Ost-Transversale machen. Dafür dann aber eine ganze Woche. Und da entpuppte sich Andermatt als ideales Basislager, sodass die Mehrtagestour mit leichtem Tagesgepäck gelaufen werden konnte. Perfekte Bahn- und Busverbindungen machten es möglich. Und die zweitletzte Etappe vom Gotthard- zum Oberalppass war dann derart schön, dass ich sie wenige Wochen später mit Simone und Wolfshund Chaya gleich nochmals wiederholte.

    Gletschergenuss auf der Göscheneralp

    Der Hund war ein Erlebnis für sich. Ich bin ja kein Fan dieser Tiere, aber als aufmerksamer Wanderkumpel fühlte sich das ehrlich gesagt ganz gut an. Im Herbst folgten nochmals bemerkenswerte Touren wie die spannende Gratwanderung von der Alpe Foppa zum Monte Lema und der Schanfigger Höhenweg. Beide allerdings bei „Sosolala“-Wetterbedingungen. Die Fotos genügten meinen Ansprüchen für einen Blogbeitrag (leider) nicht.

    Eine ungewohnte Begleiterin

    Last but not least – das Schreiben macht wie nach wie vor Freude. Und anderen offenbar auch. So wurde das Team der „Zolliker News“ auf den Blog aufmerksam und liess sich zu einer eigenen Wandersektion inspirieren, zu der ich seither gerne Beiträge leiste. Auch Reiseblogger Andreas Güntert (Der Internaut)  unterstütze ich gerne, wenn er Wanderthemen abdecken will. Sei es zum Thema „von Tina zu Tina (Turner)“ oder über Karten-Apps.

    Herbst auf dem Widderfeld

    Aber das Schreiben ist eben nur möglich, weil sich das Erlebte so wunderbar anfühlt. Das Gefühlte sucht sich dann einen Weg durch meine Finger zur Tastatur und vertieft die Erinnerungen. Das erwärmt mein Herz beim Schreiben jeweils das zweite Mal und beim Lesen immer wieder.

    Ich wünsche Euch allen nur das Beste für 2023.

    Edwin

    4 Kommentare

    1. danke, lieber Edwin, deine Worte haben mich gefreut. und es ist schön, in allem das beste zu sehen und das beste draus zu machen. ja, ich freue mich auch wieder aufs wandern in den bergen. wandern im alltag tue ich genug, da ich kein auto habe und von daher viel zu fuss gehen kann. beste wünsche zu einem guten, friedlichen 2023.

    2. ich danke dir für deine tollen Einträge, ich lese diese immer mehrmals. Ich hoffe, dass es dir im nächsten Jahr besser gehen wird.Ich wünsche dir e guete Rutsch, alles Gute, vor allem Gesundheit und viele schöne Wanderungen und Touren.

    3. Vielen Dank Erwin für deine super Beiträge und die guten Wünsche fürs neue Jahr!! Deine Beschreibung vom “ Schnürliweg“ habe ich schon mehrmals angeschaut und wünsche mir dich auf dieser Tour mal zu begleiten…Es ist immer etwas besonderes in Gottes schöner Natur unterwegs zu sein!
      Liebe Grüsse Richi Ehrat

    4. Lieber Edwin, ich wünsche Dir im 2023 wieder volle wanderische Leistungsfähigkeit und Fitness. Ich freue mich, Deine tollen Wanderungen immerhin auf der Karte und in Gedanken mitzuverfolgen. Irgendwann werde ich Dich dann einmal begleiten. Herzliche Grüsse aus Einsiedeln
      Thuri

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